Was hat die Schilddrüse mit der Psyche zu tun?

Schilddrüse und Psyche
Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, kann es zu psychischen Erkrankungen kommen.

Viele Menschen in Deutschland und weltweit sind von Schilddrüsenkrankheiten betroffen. So klein und unscheinbar dieses Organ auch erscheinen mag, die Schilddrüse ist enorm wichtig für unseren Körper und unseren Geist. Funktioniert die Schilddrüse nicht richtig, kommen Stoffwechsel aus dem Tritt und es geht uns nicht gut.

Was viele nicht wissen: Die Schilddrüsenhormone spielen auch eine wichtige Rolle bei verschiedenen Erkrankungen der Psyche. Was hat die Schilddrüse mit der Psyche zu tun fragen Sie? Wir wollen es Ihnen beantworten.

Was macht die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ. Es bildet verschiedene Hormone, die wichtig für unseren Körper sind. Diese Schilddrüsenhormone sind sehr wichtig für unseren Stoffwechsel. Damit unsere Organe richtig funktionieren, brauchen wir die Schilddrüse. Mit den Schilddrüsenhormonen funktionieren unsere Organe, Nerven und das Gehirn richtig. Auch unsere Körpertemperatur wird durch die Schilddrüse geregelt. Fehlen die Schilddrüsenhormone wird uns schnell kalt. Kinder brauchen die Hormone um zu wachsen.

Was passiert, wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert?

Es kann vielfältige Gründe haben, warum die Schilddrüse nicht richtig funktioniert. Die Schilddrüse kann entweder nicht ausreichend Hormone oder, im Gegenteil, zu viel Hormone produzieren. Wird zu wenig Hormon hergestellt, nennt das der Mediziner Schilddrüsenunterfunktion oder auch Hypothyreose. Läuft die Schilddrüse auf Hochtouren und produziert zu viel Schilddrüsenhormone, nennt sich das eine Schilddrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose. Beide Zustände sind nicht gut und machen dem Menschen Probleme. Die Krankheit behandeln zu lassen ist daher enorm wichtig.

Wie äußern sich die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion?

Hat man zu viele Schilddrüsenhormone im Körper, wird der Stoffwechsel zu sehr angeregt. Die Körpertemperatur steigt und einem wird sehr schnell warm und heiß. Durch die Wärme kommt man schnell ins Schwitzen. Man wird schnell nervös und ist leicht zu reizen. Patienten leiden unter Durchfällen, Müdigkeit und starkem Gewichtsverlust.

Wie äußern sich die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?

Leiden Patienten unter Schilddrüsenunterfunktion ist ein häufiges Merkmal, dass sie sehr schnell frieren. Der Körper kann seine Temperatur nicht richtig regeln. Man ist sehr schnell müde und erschöpft, da der Stoffwechsel nur sehr langsam ist. Dazu kommen häufig Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Verdauungsbeschwerden. Sehr häufig berichten Menschen über depressive Symptome.

Welchen Einfluss hat die Schilddrüse auf die Psyche?

Wie bereits angesprochen, spielen die Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle damit das Gehirn und die Nerven richtig funktionieren können. Kann unser Gehirn und unser Nervensystem nicht richtig arbeiten, bemerken wir das schnell in Form von psychischen Symptomen. Alles zehrt oder geht uns „auf die Nerven“. Wir werden empfindlich und verlieren die Balance. Es kommt zu Depressionen und wir fühlen uns nicht gut. Und das kommt zusätzlich zu den beschriebenen körperlichen Symptomen dazu.

Wie äußern sich die Symptome auf die Psyche?

Im Falle einer Unterfunktion ist man traurig und antriebslos. Hat keine Lust, etwas zu unternehmen und will sich am liebsten den ganzen Tag im Bett verkriechen. Man leidet unter starken Stimmungsschwankungen. Die sozialen Kontakte werden nicht mehr gepflegt und man wird depressiv. Aus einer leichten depressiven Verstimmung kann dann über die Zeit eine schwere Depression werden. Eine schwere Depression kann auch zu Selbstmordgedanken und sogar zu einem Suizidversuch führen.

Bei einer Überfunktion kann es zu Wahnvorstellung und Angstattacken kommen. Dies kann sich zu einer Psychose steigern die ebenfalls gefährlich für den Patienten werden kann. Diese Symptome sollte man auf keinen Fall unterschätzen.

Welche weiteren Auswirkungen auf die Psyche gibt es noch?

Besonders nach der Geburt eines Kindes kann es bei der Mutter zu einer sogenannten Post-Partum-Thyreoiditis kommen. Durch die stark veränderten Hormonwerte während und nach der Geburt kann es zu Schwankungen der Menge an Schilddrüsenhormonen kommen. Die Mutter leidet unter Depressionen, Stimmungsschwankungen und fühlt sich schlecht. Treten diese Symptome nach der Geburt auf muss auf jeden Fall die Schilddrüse untersucht werden.

Schilddrüse und Psyche – Das Fazit

Die Schilddrüse spielt also für unsere seelische Gesundheit eine große Rolle. Berichtet ein Patient über seelische und psychische Probleme, sollte immer auch an eine Krankheit der Schilddrüse gedacht werden. Wird die Erkrankung der Schilddrüse behandelt normalisiert sich kurz darauf auch der psychische Zustand des Patienten. Zögern Sie also nicht und sprechen Sie Ihren Arzt an.