Sport ist ein Schlüssel zu guter Gesundheit und Wohlbefinden – unter Umständen auch für Menschen, die an einer Fehlfunktion der Schilddrüse leiden. Denn immer mehr Menschen sind von einer Fehlfunktion betroffen.
Besonders häufig von einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Schilddrüse ist der zentrale Ort für unseren Stoffwechsel. Da kommt natürlich schnell die Frage auf, wie sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf unseren Körper beim Training auswirkt.
Welche Symptome gibt es? Wie leistungsfähig bin ich beim Training? Darf man überhaupt Sport bei einer Unterfunktion machen?
Auf diese und weitere Fragen, die im Zusammenhang mit Sport und Schulddrüsenunterfunktion stehen, wollen wir Ihnen Antworten liefern.
Schilddrüsenunterfunktion: Was versteht man darunter?
Unsere Schilddrüse produziert eine Vielzahl an Hormonen. Diese Hormone sind wichtig, damit unser Stoffwechsel richtig funktioniert. Ein gut funktionierender Stoffwechsel wiederum ist notwendig, um Sport treiben zu können und vor allem, um Trainingsfortschritte zu erzielen.
Eine der häufigsten Formen der Schilddrüsenunterfunktion ist die sogenannte Hashimoto-thyreoiditis. Diese wurde durch den japanischen Arzt Hakaru Hashimoto zuerst beschrieben. Thyreoiditis bedeutet, dass es sich um eine Entzündung der Schilddrüse handelt.
Autoimmunerkrankung vom Hashimoto-Typ: Was muss ich beachten?
Genau genommen handelt es sich bei der Hashimoto-thyreoiditis um eine Autoimmunerkrankung vom Hashimoto-Typ. Die Immunzellen des Körpers erkennen die Schilddrüsen fälschlicherweise als Fremdkörper und greifen diese an. Dadurch nimmt die Leistung der Schilddrüse ab und sie verliert irgendwann komplett ihre Funktion. Neben dem Hashimoto-Typ gibt es auch noch die Autoimmunerkrankung vom Ord-Typ.
Schilddrüsenunterfunktion schränkt die Leistungsfähigkeit ein
Bemerkt man beim Laufen oder dem Krafttraining ein Schwächegefühl und Müdigkeit, denkt man sich wahrscheinlich erst einmal gar nicht viel dabei. Man nimmt an, dass die Belastung ungewohnt ist. Dadurch ermüdet der Körper durch das Training schneller.
Das ist zunächst auch richtig. Bemerkt man als Sportler allerdings, dass trotz regelmäßigen Trainings die Leistungsfähigkeit nicht besser wird oder sogar abnimmt, sollte man auf jeden Fall an die Schilddrüse als Verursacher denken.
Symptome der Schilddrüsenunterfunktion
Folgende Symptome sind typisch für eine Schilddrüsenunterfunktion und nehmen normalerweise durch regelmäßiges Training bei einem Gesunden ab:
- Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf
- Muskelschwäche/Kraftlosigkeit
- Gewichtszunahme
- Depressionen
- Leistungsmangel
- Abnehmende Libido
- Verstärktes Kälteempfinden / Schnelles frieren
Sport treiben bei Schilddrüsenunterfunktion: Geht das?
Während der Akutphase einer Schilddrüsenfunktionsstörung wird generell empfohlen, auf starke körperliche Aktivität zu verzichten. Der Stoffwechsel des Körpers ist durch die Störung schon sehr belastet und sollte nicht noch weiter belastet werden. Sobald die Diagnosen gestellt sind und die Unterfunktion medikamentös eingestellt ist, kann und sollte jedoch wieder Sport getrieben werden.
Langsam mit dem Sport beginnen
Wichtig ist, die sportliche Belastung langsam zu steigern. Der Körper muss sich erst die neue Situation gewöhnen. Außerdem kann so der Stoffwechsel langsam mit steigender sportlicher Betätigung an Fahrt aufnehmen.
Sie werden merken, dass Ihre Leistungsfähigkeit stetig besser wird. Der Aufbau der Muskulatur wird angeregt und das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt.
Sportler brauchen mehr Schilddrüsenhormone
Beim Sport erhöht sich der Energieumsatz und der Stoffwechsel. Der Körper hat dadurch einen höheren Bedarf an Schilddrüsenhormonen. Sportler sollten also häufiger als sonst Rücksprache mit ihrem Arzt halten und die Schilddrüsenwerte prüfen lassen.
Ist die sportliche Betätigung sehr stark muss unter Umständen die Dosis der Medikamente erhöht werden. Ist die Medikamentendosis richtig eingestellt, kann ohne Einschränkung Sport betrieben werden.
Jod bei Sportlern mit Schilddrüsenunterfunktion: Eine Alternative?
Der Nährstoff Jod spielt eine wichtige Rolle für die Schilddrüse. Die wichtigsten von der Schilddrüse produzierten Hormone enthalten nämlich Jod. Zu viel oder zu wenig Jod kann also zu Problemen führen. Wenn ein Sportler viel Sport treibt, schwitzt er natürlich mehr. Durch das Schwitzen wiederum gehen dem Körper wichtige Mineralien verloren. Zu diesen Mineralien zählt auch Jod.
Das Training kann also zu einer Veränderung der Jodmenge im Körper führen. Entsprechend sollte man auf die richtige Versorgung mit Jod achten. In Zusammenarbeit mit dem Arzt kann hier die richtige Menge bestimmt und die richtige Versorgung sichergestellt werden.