Schilddrüsenunterfunktion Symptome

1. Symptome bei Erwachsenen
2. Symptome bei Jugendlichen
3. Symptome bei Kindern
4. Symptome bei Neugeborenen
5. Symptome einer Überfunktion

Häufig sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion nicht auf den ersten Blick erkennbar. Vielmehr verläuft die Krankheit schleichend und wird erst spät erkannt, da erst ein starker Mangel an Schilddrüsenhormonen Beschwerden auslöst.

Unterschiedliche Symptome bei Erwachsenen, Kindern und Babys

Während es bei Neugeborenen einige Warnzeichen gibt, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten, verläuft die Krankheit bei Erwachsenen eher unauffällig. Besonders bei älteren Betroffenen sind nicht immer alle Symptome einer Unterfunktion gleichzeitig vorhanden, so dass diese bei einer leicht ausgeprägten Form oftmals übersehen wird.

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bei Erwachsenen

Eine deutliche Trägheit fast aller Körperfunktionen ist bei Menschen mit einer Unterfunktion der Schilddrüse auffällig. Außerdem sind folgende typische Symptome bei den Betroffenen zu verzeichnen:

Leistungsabfall und Antriebslosigkeit

Manchmal sind Betroffene schon am Sprechen erkennbar: Die Stimme ist tiefer, heiser und rauer und sie sprechen sehr langsam. Sie zeigen wenig Initiative und eine Einschränkung der Merkfähigkeit. Hinzu kommen ständige Müdigkeit, ein deutlich erhöhtes Schlafbedürfnis und teilweise auch depressive Verstimmungen (was besonders bei älteren Patienten oft vorkommt).

Kälteempfindlichkeit

Der Erkrankte friert ständig und klagt permanent über Kälte. Das ist auch sicherlich sein richtiges Empfinden, da die Körpertemperatur bei ihm messbar niedriger ist als bei Menschen mit normaler Schilddrüsenfunktion. Er schwitzt ungewöhnlich wenig, es gibt fast nichts, was einen Schweißausbruch hervorrufen kann.

Gewichtszunahme

Die Gewichtszunahme gehört ebenfalls zu einem der Hauptsymptome einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Ursache hierfür liegt im verlangsamten Stoffwechsel, der mit einer Senkung des Energieumsatzes im Körper einhergeht.

Weitere Informationen dazu unter Gewichtszunahme bei einer Schilddrüsenunterfunktion.

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf Haut, Haare und Stimme auswirken

  • Augenlidödeme
  • brüchige Nägel, langsam wachsende Fingernägel
  • Haarausfall
  • juckende Kopfhaut
  • kalte schuppende, blass-gelbe Haut, häufig trocken und juckend
  • keine Schweißbildung
  • Kropfbildung
  • Myxödeme (Schwellungen und Verdickungen der Haut mit dem Unterschied zu andern Ödemen, dass sich durch Eindrücken mit dem Finger keine Dellen verursachen lassen)
  • raue Stimme durch Stimmbandödeme
  • Schwellungen und Verdickungen der Haut (Myxödeme)
  • strohiges Haar
  • Veränderung der Stimme in tiefer und heiser

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf das Herz und den Kreislauf auswirken

  • Kälteempfindlichkeit
  • körperliche Schwäche sowie Herzbeutelerguss
  • Herzvergrößerung
  • langsamer Herzschlag
  • niedriger Blutdruck, manchmal auch erhöhter Blutdruck
  • Schwindel
  • verlangsamter Pulsschlag

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf den Magen-Darm-Trakt auswirken

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • Völlegefühl

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf die Muskeln auswirken

  • geschwächte Muskelreflexe
  • Muskelschmerzen
  • Muskelsteifigkeit
  • Muskelverspannungen
  • rheumatische Beschwerden
  • Nackenverspannungen
  • Nackenschmerzen

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf die Psyche und das Nervensystem auswirken

  • Appetitmangel
  • Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken
  • depressive Stimmungen
  • Gedächtnisstörungen (vor allem bei älteren Menschen)
  • Gereiztheit (das Gefühl überfordert zu sein)
  • Konzentrationsstörungen
  • Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen
  • Teilnahmslosigkeit

So kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf die Sexualität und Sexualhormone auswirken

  • Einschränkung der sexuellen Erlebnisfähigkeit
  • Erektionsstörungen
  • Unfruchtbarkeit
  • Verlust der Potenz und der Libido
  • Zyklusstörungen

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bei Jugendlichen

Auch bei Jugendlichen kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auf verschiedene Weise äußern. Zu den Symptome zählen:

  • Angst und Depressionen
  • erhöhte Kälteempfindlichkeit
  • Gewichtszunahme
  • heisere Stimme
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • schulischer Leistungsabfall
  • Ödeme um die Augen
  • trockene Haut und trockene Haare
  • verspätete Pubertät

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern

Kinder und Kleinkinder, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden sind häufig kälteempfindlich und antriebslos oder wirken verträumt. Zudem können folgende Symptome auftreten:

  • Bauchschmerzen (Verstopfung)
  • Blässe
  • Infektanfälligkeit
  • Spätentwickler
  • verzögerte Sprachentwicklung
  • verspätete Zahnbildung
  • verzögertes Wachstum

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bei Neugeborenen

Zu den Warnzeichen, die Hinweise auf eine Schilddrüsenunterfunktion bei Neugeborenen geben können, zählen neben einem verspätetem Geburtstermin auch ein hohes Geburtsgewicht sowie ein langsamer Puls. Darüber hinaus können folgende Anzeichen auftreten:

  • aufgeblähter Bauch
  • aufgedunsenes Gesicht
  • bewegungsfaul
  • Gelbsucht
  • große Fontanelle
  • heiseres Schreien
  • kalte Arme und Beine
  • Nabelbruch
  • schlaffe Muskulatur
  • Teilnahmslosigkeit
  • Trinkfaulheit
  • Trockene Haut
  • Verzögerungen bei geistiger und körperlicher Entwicklung
  • viel Schlaf

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion

Folgende Symptome können auf eine mögliche Überfunktion der Schilddrüse hindeuten:

  • Gewichtsabnahme trotz unverändertem oder gar gesteigertem Appetit
  • Haarausfall
  • verstärktes Schwitzen
  • Nachtschweiß
  • warme und feuchte Haut
  • Durchfall
  • Zyklusstörungen
  • gesteigerte Nervosität
  • Zittern
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Herzklopfen oder Herzjagen
  • hoher Blutdruck

Dabei können die einzelnen Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht gleichzeitig auftreten. Treten Symptome auf, die auf eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse hindeuten, sollten Sie einen Arzt informieren, der dann eine entsprechende Diagnose stellen kann.