Fucus – Schilddrüsenunterfunktion natürlich behandeln

1. Was ist Fucus
2. Warum setzt man Fucus zur Behandlung ein?
3. Fucus als natürliches Mittel: Warnhinweise

Was ist Fucus?

Bei der Besprechung der homöopathischen Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion sind wir bereits kurz auf den Blasentang (Fucus vesiculosus) eingegangen.

Der Blasentang wächst in den gemäßigten Breiten an allen Küsten der Nordhalbkugel. Auch in Nord- und Ostsee findet man ihn in einer Tiefe bis zu vier Metern, wo er mit einem speziellen Halteapparat auf felsigem Untergrund sitzt.

Die Braunalge erinnert mit ihrem olivgrünen Thallus ein wenig an Eichenblätter, weswegen sie auch als Meereiche bezeichnet wird. Sie erreicht eine Länge bis zu einem halben Meter und zeichnet sich durch zahlreiche gasgefüllte Blasen aus, die den Tang an der Wasseroberfläche halten. Dadurch ist Fucus immer in der Nähe des Sonnenlichtes, das ihm seine Photosynthese erlaubt. Zudem sorgt der Auftrieb für weitere Verbreitung. Nach einem Sturm werden häufig große Mengen der Alge an den Strand gespült. Wie viele andere Braunalgen ist er fester Bestandteil der japanischen Küche.

Warum setzt man Fucus zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion ein?

Fucus ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Calcium, Magnesium und Natrium, sekundären Pflanzenstoffen wie β-Carotin, Xanthophyll und Polyphenolen sowie dem cholesterinähnlichen β-Sitosterin. Für Schilddrüsenerkrankungen macht ihn sein hoher Gehalt an Halogenen wie Brom und vor allem Jod interessant. In getrocknetem Fucus liegt der Jodgehalt bei satten 2,8 % – das ist im Pflanzenreich rekordverdächtig. Selbst der Rekordhalter unter den Fischen, die Meeräsche, kommt da mit 0,00033 % lange nicht mit.

Wissenschaftlichen Untersuchungen haben gezeigt, dass Fucus die Funktion der Schilddrüse reguliert und als natürliches Präparat zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt werden kann. Im Lehrbuch der biologischen Heilmittel von Gerhard Madaus (1938) ist vermerkt, dass Fucus bereits im 17. Jahrhundert zur Behandlung des Kropfes eingesetzt wurde. Als Aethiops vegetabilis oder Pflanzenmohr findet er sich auch in Samuel Hahnemanns Apothekerlexikon, da die Alge für die Anwendung verkohlt wurde.

Fucus als natürliches Mittel: Warnhinweise

Auch hier gilt das bereits unter Schilddrüsenunterfunktion, Thyroxin und Jod gesagte: Eine externe Jodzufuhr hilft nur dann gegen eine Schilddrüsenunterfunktion, wenn deren Ursache Jodmangel ist. Dagegen ist Jod in jeder Form bei einer Schilddrüsenunterfunktion infolge der Hashimoto-Thyreoiditis sogar streng kontraindiziert. Daher sollten Sie vor der Einnahme von Fucus-Präparaten Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker halten.

Zu bedenken ist auch, dass der Jodgehalt in der Braunalge stark von Standort, Jahreszeit, Wassertemperatur und zahlreichen anderen Faktoren abhängt. Daher sollte niemals den frischen Tang verwenden, sondern nur Zubereitungsformen, in denen der Jodgehalt kontrolliert wurde.

Kontrolliert werden muss zudem der Gehalt an Schwermetallen wie Quecksilber, Arsen, Blei und Cadmium, die sich in Braunalgen anreichern.

Literatur und Quellen

  1. http://www.fucus.info/#schilddruesenunterfunktion
  2. Samuel Hahnemann, 1. Theil. Leipzig 1793. Gemeinfreier Zugang zu der Ausgabe des Erstdrucks unter http://www.zeno.org/nid/20003609456.
  3. Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Nachdruck der Ausgabe von 1938 in 11 Bänden. Ravensburg 1990: Mediamed-Verlag. ISBN-10: 3922724051.
  4. Phaneuf D, Côté I, Dumas P, Ferron LA, LeBlanc A (1999): . Evaluation of the contamination of marine algae (Seaweed) from the St. Lawrence River and likely to be consumed by humans. Environ Res 80(2 Pt 2):S175-S182.
  5. Was passiert, wenn ich keine Medikamente gegen die Schilddrüsenunterfunktion nehme?