Östrogendominanz (Östrogene sind weibliche Sexualhormone, die bei einer bestehenden Östrogendominanz zu viel produziert werden – dadurch bedingt entsteht ein Progesteronmangel) kann häufig eine indirekte Schilddrüsenunterfunktion hervorrufen. Dabei ist jedoch vielmehr von einer indirekten Hyperthyreose die Rede, denn die Schilddrüse selbst funktioniert problemlos. Die Werte der Hormone T3 und T4 sind normal, nur der TSH-Wert ist erhöht.
Häufig werden Betroffene als Schilddrüse-Patienten behandelt, vor allem bei starken Symptomausprägungen einer Schilddrüsenunterfunktion, obwohl das ursächliche Problem nicht bei der Schilddrüse, sondern der Östrogendominanz liegt.
Was geschieht bei Östrogendominanz im Körper?
Liegt eine Östrogendominanz vor, wird verhindert, dass die Schilddrüsenhormone T3 und T4 richtig wirken. Die Zellen sind nicht in der Lage, die Schilddrüsenhormone vollständig zu verwerten. In der Folge leidet der Betroffene unter den typischen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion, obwohl ausreichend Hormone produziert werden.
Wie zeigt sich Östrogendominanz bei den Schilddrüsenwerten?
Während die Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 normal sind, ist der TSH-Wert, als der des schilddrüsenstimulierenden Hormons, erhöht. Dies lässt sich folgendermaßen erklären: Der Körper stellt fest, dass zu wenig Schilddrüsenhormon vorliegt. In der Folge wird vermehrt TSH ausgeschüttet, um eine verstärkte Hormonproduktion der Schilddrüse herbeizuführen. Der Körper ist dabei nicht in der Lage, festzustellen, dass dieses Zuwenig an Schilddrüsenhormon nicht durch einen Mangel verursacht wird, sondern in einer unvollständigen Verwertung der Hormone begründet liegt.
Östogendominanzbedingte Schilddrüsenunterfunktion behandeln
Für gewöhnlich erfolgt die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion mit Medikamenten durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen. Bei einer östrogendominanzbedingten Schilddrüsenunterfunktion ist dies nicht die Behandlungsmethode, die unbedingt sinnvoll ist.
Vielmehr kann die Gabe von natürlichem Progesteron (in Form einer Progesteron-Creme) dabei helfen, die Schilddrüsenhormone durch die Körperzellen besser zu verwerten.
Dabei sollte die Progesteronbehandlung vor der Gabe von Schilddrüsenhormonen erfolgen. Häufig können bei einer Progesterontherapie die Schilddrüsenhormone in ihrer Dosierung reduziert werden. Nimmt die betroffene Person Schilddrüsenhormone ein und es erfolgt die gleichzeitige Behandlung mit Progesteron, kann es in der Folge sein, dass die Schilddrüsenhormone plötzlich eine stärkere Wirkung haben und Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten.
Zudem kann es sein, dass Schilddrüsenhormone gar nicht mehr nötig sind, wenn die Östrogendominanz erfolgreich behandelt werden konnte.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig
Vor Beginn der Progesteronbehandlung ist es wichtig, den TSH-Spiegel sowie auch die anderen Schilddrüsenhormone regelmäßig durch den Arzt überwachen und kontrollieren zu lassen.
Zudem kann es einige Zeit in Anspruch finden, bis die betroffene Person einen Arzt gefunden hat, der die Zusammenhänge zwischen Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen zu erkennen und dahingehend zu behandeln.
Pille absetzen bei Schilddrüsenunterfunktion
Bei bestehender Östrogendominanz ist es zudem wichtig, die Pille als Verhütungsmittel abzusetzen bzw. Hormon-Ersatztherapien während der Wechseljahre zu überdenken. Ihr behandelnder Arzt wird Sie dahingehend beraten.
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