Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen
Einer Schilddrüsenunterfunktion können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, jedoch können nicht immer vorbeugende Maßnahmen helfen, an dieser zu erkranken (z.B. bei einer entzündeten Schilddrüse).
Grundsätzlich gilt: Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Sport kann vorbeugend helfen. Eine ausgewogene Zufuhr bestimmter Vitamine und Nährstoffe ist sehr wichtig für eine gesunde Schilddrüse, denn damit wird das eigene Immunsystem gestärkt.
Vorbeugen mit Jod
Ist Jodmangel die Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion, kann diesem mit einer erhöhten Jodzufuhr entgegengewirkt werden. Dies sollte auf keinen Fall ohne Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, denn ein Zuviel an Jod kann wiederum andere Schilddrüsenprobleme herbeiführen.
Ein Jodmangel lässt sich beheben, indem jodhaltige Nahrung auf dem Speiseplan steht. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz kann bereits helfen. Zudem ist Jod auch in Seefischen wie Scholle oder Seelachs enthalten. Zweimal in der Woche Fisch kann die benötigte Menge an Jod decken.
Näheres zum Jodbedarf unter Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion.
Jodidtabletten sind umstritten
Grundsätzlich kann einem Jodmangel auch mit Jodidtabletten entgegengewirkt werden. Diese sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Vor der Einnahme sollte allerdings Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, der zunächst den Jodbedarf prüfen sollte.
Darüber hinaus sind Jodidtabletten in der Medizin teilweise umstritten, da die zusätzliche Jodzufuhr zur Vorbeugung einer Schilddrüsenunterfunktion angeblich zu weiteren Risiken für Schilddrüsenerkrankungen führen kann.
Selen ist für die Schilddrüse unverzichtbar
Die Schilddrüse reagiert besonders empfindlich auf einen Selenmangel, da sie das selenreichste Organ im Körper ist.
Das Fehlen des Spurenelements kann zu einer Unterfunktion führen, da es die Bildung der Antikörper TDO hemmt, die sonst die Schilddrüse angreifen würden. Selen ist Hauptbestandteil eines Enzyms, das durch freie Radikale schädliche Stoffe abbaut und daher antioxidativ wirkt.
Generell ist Selen also unverzichtbar für die Schilddrüse, da es diese vor schädlichen Abbauprodukten schützt, die bei der Produktion der Schilddrüsenhormone entstehen. Das Spurenelement entgiftet die Schilddrüse und räumt diese auf. Ein Mangel könnte diese Funktionen stören.
Weitere Informationen zum Selenbedarf unter Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion.
Stärkung des Immunsystems
Regelmäßiges Sporttreiben hilft bei der Stärkung des Immunsystems und wirkt unter anderem auch Entzündungen entgegen. Auch ausreichender Schlaf fördert die Stärkung des Immunsystems und regeneriert die Zellen. Schon eine einzige Nacht ohne ausreichenden Schlaf reduziert die Fähigkeit des Immunsystems, mit schädlichen Viren oder Bakterien umzugehen um mindestens 50 Prozent. Aus diesem Grund sind auch so selbstverständliche Dinge wie Schlafen oder frische Luft eine sehr gute und kostenlose Vorbeugung und Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen und Krankheiten jeder Art.
Der Einfluss von Nikotin und Alkohol
Auch das Rauchen schadet der Schilddrüse. Wichtige antioxidative Enzyme sind bei Rauchern nicht mehr vorhanden oder geringer. Insgesamt ist der Krankheitsverlauf deutlich negativer und auch die Therapien sind nicht so wirkungsvoll wie bei Nichtrauchern. Besonders negativen Einfluss hat das Rauchen auf die symptomatische Beteiligung der Augen, im Speziellen bei der endokrinen Orbitopathie (entzündliche Erkrankung der Augenhöhle), die dadurch verschlimmert wird.
Alkohol kann in Maßen positiv sein
Alkohol hingegen hat in gewissem Umfang eine eher positive Wirkung. Er führt zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels, was bei einer Schilddrüsenunterfunktion ja erwünscht ist. Das gilt allerdings nur für ein Glas Wein oder ein Glas Bier. Viele Erkrankte berichten jedoch darüber, dass sie seit Ausbruch der Krankheit eine starke Alkoholunverträglichkeit verspüren. Das kann sich auf unterschiedliche Weise äußern, entweder fühlten sie sich nach einer geringen Alkoholmenge sehr unwohl, oder die Verträglichkeit der konsumierten Menge nahm gegenüber der Zeit vor der Krankheit stark ab.
Auswirkungen auf die Psyche
Auch psychische Aspekte sollten bei der Behandlung nicht ausgelassen werden. Interessant ist zum Beispiel, dass auch Schilddrüsenhormone und ihre Produktion jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen sind. Eine depressive Herbst- oder Winterstimmung kann damit zusammenhängen, dass die Hormonzufuhr vom Körper verringert wurde. Aber auch die Lebensumstände des Erkrankten sollten in einer gründlichen Anamnese abgefragt werden, damit eine stressige Lebenssituation oder eine schon lange vorhandene psychische Erkrankung durch einen Spezialisten diagnostiziert und entsprechend behandelt werden kann. In vielen Fällen lässt sich durch eine psychotherapeutische Behandlung schon eine Verbesserung erreichen.
Entspannungsmethoden zum Stressabbau
Das Erlernen einer Technik zum Stressabbau ist auf jeden Fall ein gutes Mittel, um bei einer Hypothyreose eine Besserung sowohl der Symptome als auch der Gesamtbefindlichkeit auszulösen. Empfehlenswert sind Techniken zur Entspannung wie Meditation, Yoga, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training, QuiGong und Tai Chi. Natürlich können auch regelmäßige Spaziergänge in schöner Umgebung, ein gutes Buch oder ein gemütliches Bad für Entspannung sorgen.
Vorbeugung bei Säuglingen
Zur Vorbeugung der angeborenen Schilddrüsenunterfunktion und dem damit verbundenen Kretinismus bei Säuglingen wurde ein Schilddrüsentest in die zweite Vorsorgeuntersuchung aufgenommen. Diese findet etwa 4 – 7 Tage nach der Geburt statt und dadurch kann rechtzeitig eine Erkrankung erkannt und behandelt werden. Vorbeugend kann in diesem Fall eine genaue Beobachtung der Schwangeren sein und gegebenenfalls eine veränderte Dosierung der Schilddrüsenhormone. Eine Schwangere hat einen deutlich erhöhten Bedarf an Jod. Dieser liegt normalerweise bei 180 – 200 Mikrogramm und in der Schwangerschaft bei 230 Mikrogramm. Es genügt auch nicht, dann nur den THS-Wert des Hormones der Hirnanhangdrüse zu bestimmen, sondern auch die Werte der Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), da sich durch das Wachstum des Kindes und die ansteigenden Werte von Östrogen und Humanes Choringonadotropin (HCG) die Werte der Schilddrüsenhormone ständig verändern.