Untersuchung der Schilddrüse

Informationen von Schilddrüsenspezialist Prof. Dr. med. Herrmann, Bochum

Blutuntersuchung

Die Untersuchung der Schilddrüse ist prinzipiell einfach und für den Patienten wenig belastend. Die Schilddrüsenfunktion (Über- oder Unterfunktion) kann durch eine Blutuntersuchung eruiert werden. In dieser Blutprobe in einem sogenannten Serum-Röhrchen werden die Schilddrüsenhormone TSH und bei Bedarf T4, fT4, T3, fT3 bestimmt. Der TSH-Wert gibt eine erste sehr gute Orientierung, ob eine Über- oder eine Unterfunktion vorliegt. Bei einer Überfunktion ist der Wert erhöht, bei einer Unterfunktion erniedrigt. In Deutschland liegt der Referenzbereich zwischen 0,3-4,0 mU/l. Das heißt, dass 95 % der Normalbevölkerung sich in diesem Bereich bewegen. Dieser Referenzbereich stellt jedoch nicht automatisch einen Normalbereich dar. Das heißt, dass ein Wert >4 mU/l nicht automatisch eine Behandlung erzwingt. Die Symptome des Patienten müssen hier immer mit berücksichtigt werden.

Ultraschalluntersuchung

Neben der Blutuntersuchung sollte sich eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse anschließen. Bei diesem Bild-gebendem Verfahren liegt der Patient auf dem Rücken. Der Untersucher kann diesen Ultraschall innerhalb von 5-10 Minuten aussagekräftig durchführen. Bei dieser Untersuchung wird die Größe der Schilddrüse bestimmt. Frauen haben ein Schilddrüsenvolumen 1 cm erforderlich. Die meisten Knoten sind weder kalt noch warm. Warme Knoten stellen eine Autonomie dar und können zu einer Überfunktion führen. Kalte Knoten können entarten und somit ein Hinweis auf einen bösartigen Knoten (Schilddrüsenkarzinom) sein. Bei den Schilddrüsenkarzinomen sind papilläre Karzinome von den follikulären, medullären und einer anaplastischen Karzinom zu unterscheiden.

Das medulläre Schilddrüsenkarzinom zeigt sich unter anderem durch einen erhöhten Calcitonin-Wert im Blut. Ein normwertiger Calcitonin-Spiegel schließt somit ein medulläres Schilddrüsenkarzinom weitestgehend aus.

Eine Schilddrüsen-Szintigraphie wird mit dem Nuklid-Technetium durchgeführt. Die Strahlenbelastung ist gering. Bei Schwangeren sollte allerdings keine Schilddrüsen-Szintigraphie durchgeführt werden. Schilddrüsenentzündungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis oder der Morbus Basedow erfordern keine Schilddrüsen-Szintigraphie. Hier sind neben der Ultraschalluntersuchung auch die Antikörper wegweisend. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis sind die Antikkörper TPO und TG, bei dem Morbus Basedow die Antikörper TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörper) als auch die TPO-Antikörper.

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Autor:

Prof. Dr. med. B.L. Herrmann
Endokrinologie /// Diabotologie /// Innere Medizin
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